WM Marrakesch 2023 5.Platz

Liebe Bridge-Community,

was soll ich sagen… die letzten Karten von uns bei der diesjährigen Weltmeisterschaft sind gespielt. Morgen werden die unterschiedlichen Finale noch zu Ende gespielt und am Abend mit der Closing Ceremony finden die 46. World Bridge Championships auch ihr offizielles Ende. An dieser Stelle nochmal an das lokale Orga-Team unseren Dank für wunderbaren Organisation. Das war wirklich ausgezeichnet und das schreibe ich jetzt nicht aufgrund der Platzierung unseres Frühstückstisches.

Über die Teamleistung habe ich schon einiges geschrieben. Im abschließenden BAM das A-Finale zu erreichen, war noch einmal ein Erfolg. Am Ende war es dann Platz 17, wobei ich die Abstände zwischen den Teams schon sehr eng finde.

In jeden Fall könnte ich jetzt jedes einzelne Teammitglied verstehen, dass sich nun einfach darauf freut, mich erstmal einige Wochen, Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte nicht mehr am Frühstückstisch zu haben. Aber vielleicht schicke ich ja jedem noch einen lebensgroßen Pappaufsteller von mir. Oder Frühstücksteller mit meinem Gesicht drauf... Gefällt mir fast noch besser. Ich höre förmlich schon die Schreie. 😊.

Bei allen Ambitionen und aller Ernsthaftigkeit, die so eine Weltmeisterschaft mit sich bringt und verlangt: Es sind trotzdem auch die Begegnung von Menschen, die ein solches Event besonders macht. Das Gespräch in der Warteschlange bei den Omeletts, das Zulächeln auf dem Weg in den Spielsaal, das Abklatschen mit einem Spieler eines anderen Lands, Paddlespielen mit verschiedenen Nationen und vieles vieles mehr… Ich denke, gerade auch hier hat das Team Land und Verband wunderbar vertreten. Und selbst bei unfreundlichen Begegnungen, die sich vielleicht während eines solchen Turniers leider nicht vermeiden lassen, haben wir Haltung gezeigt und Ruhe bewahrt.

Darüber hinaus musste ich einmal mehr feststellen, dass andere Dinge viel mehr zählen als ein Erster, 5. oder 17. Platz.

Auch für euch heißt es jetzt erstmal Abschiednehmen, denn dies wird auch der letzte Blog-Beitrag von mir zu diesen Weltmeisterschaften sein. Vielen Dank für die Rückmeldungen und das fleißige Lesen. Ich hoffe, hier hatte ein bisschen das Gefühl, dabei zu sein.

Bleibt gesund, begeistert junge Menschen für unseren Sport und nehmt liebe Menschen häufiger in den Arm. Diese 3 Sachen können sich vielleicht Bridger gerade noch so merken.
Nun allen eine gute Nacht! Liebe Grüße, Björn

Liebe Bridge-Community,

mit der Butlerwertung ist es so eine Sache, wenn es um ihre Aussagekraft geht. Wenn ich in der Liga spiele, dann kann ich höchstes daraus ableiten, ob ich das Team weniger sehr, sehr oder heftig reingeritten habe. Oder ob vielleicht ein Gegner gerade seinen Großschlemms gegen mich gereizt hat, der aufgrund des 5-0 Trumpfstands dann doch nicht geht und alle anderen waren in 6. Das schlägt sich dann bei mir sehr positiv auf meine Butlerwertung nieder, weniger auf die meiner Gegner.

Warum ich das schreibe? Weil wir drei tolle Paare in der Mixed-Nationalmannschaft haben. Drei Paare, die gemeinsam zum Erfolg beigetragen haben. Drei Paare, die über alle Boards, die sie gespielt haben, absolute Top-Leistungen gebracht haben hier auf der Weltmeisterschaft. So befinden sich auch verdientermaßen alle drei Paare im oberen Bereich dieser Butlerwertung. Und auch untereinander wurde sich dabei unterstützt, wenn man vielleicht gegen einen bestimmten Gegner, ein bestimmtes Paar oder zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht zwingend gerne spielen wollte. Alle Erfolge hier sind im Endeffekt Teamerfolge. So auch dieser: Anne und Gro haben die Butlerwertung des Round Robin gewonnen. Das möchte ich nicht unerwähnt lassen, denn sowas hat man auch nicht so häufig in seinem Leben bei einer Weltmeisterschaft. Herzlichen Glückwunsch, auch wenn sicherlich Beide lieber dies gegen ein Weiterkommen im Viertelfinale eingetauscht hätten.

Weitergekommen im BAM ist das Team als 8. und spielt morgen im A-Finale der Marrakech Grand Prix Open BAM Teams. Dies wird voraussichtlich der letzte spielerische Auftritt des Teams hier in Marrakesch sein…..

… Aber….
Vielleicht…
Also unter Umständen…
Mag jemand das … also mit mir.. also dieses Paarturnier…

… ah, stimmt… ja, das hatte wir anders besprochen… 😊

Ihr Lieben, schlaf alle gut. Bis morgen. Und das mit dem Paarturnier wisst ihr war eh Spaß… 😊
Euer Björn

Liebe Bridge-Community,

mich gab es eigentlich nur als Junior, also Bridgetechnisch. Daher hatte ich das große Glück, auch das Juniorenturnier in Bamberg zu spielen Es ist faszinierend, dass man aufgrund des Alkoholkonsums wenige Erinnerungen an das Bridgeliche hat. Aber an den Weg von Tennisclub (der Spielstätte) und der Jugendherberge (Kurzschlafstätte) kann ich mich insofern erinnern, dass der Rückweg irgendwie immer um Stunden länger war als der Hinweg. Und ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass auf einem solchen Rückweg auch darüber intensiv und voller Überzeugung philosophiert wurde, dass der Fluss in Bamberg eindeutig die BAM sein muss.

Das dies die Regnitz ist wissen wir ja nicht zuletzt dank eines Bambergers im Team. So war auch klar, als gestern sich das Team sofort nach dem Ausscheiden dafür entschieden hatte im BAM weiterzuspielen, es sich hier um Board A Match handelt.

Für alle, die es nicht kennen: in diesem Fall spielt man 3 Boards gegen ein anderes Team. Dabei wird pro Board verglichen, wer mehr Punkte erzielt hat. Wenn man mehr erzielt hat, bekommt man 2:0 Punkte, bei Gleichstand jeder einen Punkt. Im Vergleich zum üblichen Team ist es also egal, wie viel Scorepunkte man mehr erzielt. Beispiel gefällig?

Gegen das Team Mexiko hat unser Team im ersten Board +140 statt +130 Punkte, im zweiten + 100 statt -150 und +680 statt +650 geholt. In einem Teamkampf wären dies also 0, 6 und 1 IMP. Eine Führung von 7:0 IMPs, aber eine überschaubare. Beim BAM war es ein vernichtendes 6:0 in VPs.

Überhaupt haben sich unsere drei Paare wieder als Team sehr gut geschlagen und sind nach dem ersten Tag auf Platz 4.

Apropos Plätze: laut Regularien wird nach dem Ausscheiden die Deutsche Mixed-Nationalmannschaft bei der WM in Marrakesch in der Schlusstabelle den 5. Platz einnehmen, da die Plätze 5-8 gemäß der Vorrundenplatzierung vergeben werden. 5. der diesjährigen Weltmeisterschaft ist ein großer Erfolg.

So, jetzt muss ich dringend schlafen! Bin heute echt spät dran. Morgen gibt es noch ein kurzes Update zum zweiten BÄHM-Tag und vielleicht noch eine ganz andere Erfolgsstory.

Schlaft gut und bis morgen! Liebe Grüße, Björn

Liebes Team,

ich denke, ich spreche für jeden von uns, wenn ich diesen Blog damit beginne, dass wir Belgien gratulieren. Wer in 96 Boards, die zu den Verteilungen passenden Entscheidungen trifft, der hat es dann auch verdient im Halbfinale zu stehen. Wir sind sensationelle Sieger, aber noch bessere Verlierer. Vielen Dank dafür.

Ihr, liebes Team, könnt stolz auf euch sein. Im Viertelfinale einer Weltmeisterschaft zu sein ist keine Niederlage, sondern ein Erfolg. Auch wenn es sich jetzt gerade nicht danach anfühlt. Und ich könnte nicht stolzer sein, denn obwohl alles gegen euch gestanden hat im Viertelfinale, habt ihr nie aufgegeben. Und war die Morgenrunde auch noch zu frustrierend gewesen. Ihr seid wahre Kämpfer. Und das hat jeder gesehen.

Ich will nicht groß darüber philosophieren, dass alleine in der Morgenrunde bei Board 1 und 3 die Gegnerhände jeweils vertauscht statt gut 20 IMPs raus 20 IMPs rein bedeutet hätten. Es ist wie es ist und ihr habt ein großartiges Turnier gespielt.

Das konnte man alles sehen. Was man nicht sehen konnte, sind diese wunderbaren sechs unterschiedliche Menschen, die wie eine Familie zusammenhalten. Ihr habt hier Hochleistungsdenksport betrieben! Das darf man nicht vergessen. Und ihr habt das toll gemacht! Ich höre förmlich den Applaus der Bridge-Community.

Und dass ich so ein Seuchenvogel war, damit war nun wirklich nicht zu rechnen. Doch ich habe euch schon ganz am Anfang in Marrakesch gesagt: ihr habt gezeigt, dass ihr Medaille könnt… Wenn es nicht klappt, muss es an dem einen Neuen liegen 😊
Ich verneige mich vor euch! Björn

Liebe Bridge-Community,
ich mach es kurz:
Ja, ich war der Erste beim Frühstück. Ja, ich habe die erste Umarmung des Tages der Orga-Chefin abgeholt. Nein, es bringt kein Glück.
Ich danke Euch für euer Daumendrücken und eure Unterstützung. Ich bin jetzt stolzer Captain des German Mixed Teams im morgen startenden BAM-Wettbewerb.
Euch allen eine gute Nacht. Liebe Grüße, Björn

Liebe Bridge-Community,

die KOs starten und alles ist auf 0 gesetzt. Egal, ob wir nach der Vorrunde Erster waren, nun heißt es sich wieder alles ab Board 1 erkämpfen. Und sicherlich wird die eine oder andere Situation auch mal ein Quäntchen Glück erfordern.

Ihr könnt mittlerweile vielleicht ein wenig mein Setting beim Frühstück einschätzen. Da ich besonders morgens ein Gewohnheitstier bin, steure ich auch jeden Morgen den gleichen Tisch an. Zu Beginn war es noch ein anderer, aber das ist eine ganz andere Geschichte. In jeden Fall ist dieser Tisch weiterhin neben der Präsidentin des Orga-Teams der WM, Chafika Tak-Tak.

Heute Morgen erzählte sie mir die Geschichte, dass sie ein Sonntagskind sei und ihr Vater habe zu ihrer Geburt (sie hat übrigens 7 Geschwister) eine Farm gekauft. Er war sicher, sie würde der Farm Glück bringen. Ihr Vater war wirklich total von den Glücksfähigkeiten seiner Tochter überzeugt! Er meinte , dass sie der ersten Person, die sie am Tag sehen würde und in den Arm nehmen würde, Glück bringt. Das hat er ihr von klein auf erzählt.

Ich weiß jetzt, dass ich noch früher aufstehen muss, um sicherzustellen, dass Chafika Tak-Tak beim Frühstück niemanden vor mir sehen und in den Arm nehmen kann. Denn für die Brise Glück bin ich bekanntlich verantwortlich.

Das erste Sechstel des Viertelfinales gab mir schon den Eindruck, dass ich bereits heute hätte besser früher aufstehen sollen. Irgendwie wollen gute Schlemms nicht für uns stehen. Nach der ersten Runde ging Belgien mit 31:19 in Führung.

Nach dem zweiten Sechstel konnte ich immerhin davon ausgehen, dass Chafika nicht all zu viele vor mir in den Arm genommen hatte, denn der Gegner war bereit in 5 Pik im Kontra 3 down zu gehen, obwohl 6 Treff bei ihm gehen. Diese Runde ging mit 44:28 IMPs an uns.

Nach dem gesamten Spieltag ist es der Kampf um jeden IMP, der zu erwarten war. Anne-Gro, Dany-Helmut und Marie-Paul führen gemeinsam gegen Belgien zu Halbzeit knapp mit 100 zu 97. Und morgen machen wir den Sack zu!

Dafür werde ich früh genug morgen aufstehen, um Chafika zur Sicherheit natürlich als Erstes beim Frühstück begrüßen. Man muss ja für alles gewappnet sein. Und ihr drückt weiter die Daumen, damit auch nichts schiefgehen kann für den Halbfinaleinzug.

Übrigens, das 4. Sechstel am Morgen wird auf BBO gezeigt.

Schlaft gut und bis morgen!
Liebe Grüße, Björn

ein Hallo aus Marrakesch zur späten Stunde.

Unser Team hat eine herausragende Qualifikation gespielt. Dafür, dass alle im Team keine Bridge-Profis im engeren Sinn sind, ist das schon echt cool, wie ich finde!

Ich hab keine Ahnung, ob übermorgen Schluss ist ( kann schnell passieren)...oder ob es uns noch weiter trägt.

Ich weiss nur, dass unser "Ersatzkapitän" hier vor Ort ganze Arbeit leistet !!!!!...

DAS wollte ich JETZT mal sagen und nicht irgendwann, wenn es vielleicht niemanden mehr interessiert.

Björn: großes Kino !

ciao
Gro

Liebe Bridge-Community,

das erste Etappenziel ist erreicht: wir stehen im Viertelfinale. Einen herzlichen Glückwunsch an unser Team. Ich freue mich sehr und bin unfassbar stolz auf Euch!

Ohne drei besondere Fanblocks wäre das nicht möglich gewesen.
Ihr könnt nicht erahnen wie sehr der Zuspruch von euch dem Team gut tut. Ob als Kommentar auf den Blog, als Nachricht an einen der Spieler oder an den Captain, es motiviert so sehr! Vielen Dank an Euch, Fan-Block 1!

Der zweite Fan-Block ist dann schon etwas tierischer. Stofftierischer, um es genau zu sagen. Keine Ahnung wie es die Tiere jeden Tag schaffen, in unseren Team-Chat zu kommen. Zuerst hatte ich Anne Gromöller in Verdacht, aber sie war die ganze Woche unterwegs und kann es nicht gewesen sein. Also haben die Tiere wohl ihr Eigenleben und ich muss ja auch nicht alle Geheimnisse kennen. Wie dem auch sei, diese tollen Fans findet ihr in der Bildergalerie! (leider kann ich immer noch keinen Link posten, aber das schafft ihr bestimmt auch so!!!)

Es lohnt sich, denn wie Anne Gladiator so schön gesagt hat: Herzlichen Dank beim Fan-Zoo! „Es tut gut und macht Spaß so treue Fans zu haben.“

Den dritte Fan-Block, den ihr auch in der Bildergalerie bewundert könnt und müsst, heißt Katharina und natürlich auch ihre Eltern. Besonders von meiner Seite, lieber Max, 1000 Dank für Deine Unterstützung. Du bist echt ein großartiger Captain. Auch in Abwesenheit … und mir ganz persönlich eine große Stütze! Allein zu wissen, ich könnte Dich immer um Rat fragen.

So, genug der Sentimentalitäten. Finalrunde!!! Freude!

Durch den Sieg gegen Barbados (14.18 - 5.82 VP (51 - 35 IMP)) und ein herausragendes Match gegen USA 2 (17.17 - 2.83 VP (55 - 22 IMP)) beendeten wir die Vorrunde auf Platz 1. Durch diese TOP Position konnten wir unseren Viertelfinalgegner als erstes „picken“ und entschieden uns für Belgien. Auch, falls wir weiterkommen, durften wir jetzt schon eine Viertelfinalpartie als möglichen Halbfinalgegner aussuchen. Hier entschieden wir uns für den Sieger aus USA1 und USA2.

Ihr seht, euer Daumendrücken, Zuspruch, was auch immer aus allen drei Fan-Blocks ist gefragt! Damit die Reise noch lange weitergeht!
Wir spielen zu den gewohnten Zeiten der Vorrunde. BBO steht noch nicht fest!

So, ich gehe jetzt an den Pool. Nach dem Temperatursturz auf 35 Grad lässt es sich vielleicht auch mal draußen aushalten.
Liebe Grüße und bis morgen, Björn

Gratulation an das ganze Team zu diesem Erfolg ( Platz 1 )
Kann nur sagen weiter so !!!!
Christoph

Liebe Bridge-Community,

miteinander reden hilft in vielen Lebenslagen. Das heißt ja nicht, dass man alles zerreden muss, doch im Kontakt bleiben ist wichtig. Mich haben beispielsweise Sprachtalente immer fasziniert, denn es ist schon etwas Besonderes mit dem Gegenüber in seiner Sprache sprechen zu können. Man kommt immer schnell in Kontakt und öffnet Türen. Oder man probiert es so wie ich mit seinem stümperhaften Englisch und redet einfach drauf los. So erfährt man immerhin Geschichten wie die von gestern Abend aus Barbados.

Überhaupt nicht miteinander zu sprechen, baut Barrieren und Konflikte auf. Das sehen wir überall auf der Welt. So enttäuscht war ich mitzubekommen, dass Tunesien nicht gegen Israel angetreten ist (12:0 VPs für Israel). Die genauen Umstände kenne ich nicht, würde mir aber wünschen, dass wir irgendwann solche möglichen Gräben überwinden können.

Schade, dass wir dann am Morgen Tunesien die verlorenen Punkte wieder zukommen ließen. Aber solche Matches gibt es, bei denen einem die Seuche an den Fingern klebt. Nach dem 1.79 - 18.21 VP (34 - 75 IMP) mussten wir uns nicht nur den Mund abwischen und weitermachen… auch die Sch.. von den Händen musste ordentlich abgeschrubbt werden.

Doch dieses Team beeindruckt mich immer wieder. Nach so einem verkorksten Tagesstart auch noch gegen USA 1 in den Vuegraph zu gehen und mit 13.97 - 6.03 VP (49 -34 IMP) zu triumphieren… Hut ab! Der Druck, der auf allen Spielern lastet, ist schon enorm.

Gegen Dänemark hieß es dann nochmal alle Kräfte zu mobilisieren, denn es geht auf die Schlussgerade in Richtung Viertelfinale. Und einmal mehr wusste das Team zu überzeugen. Mit 12.8 - 7.2 VP (36 - 26 IMP) ging Kampf 21 in 7 Tagen an uns.

0,1 VPs Rückstand auf Platz 1 und 25,5 VPs Vorsprung auf Platz 9. Um es einfach auszudrücken: es reichen 14,5 Punkte aus den zwei letzten Matches zum sicheren Erreichen des Viertelfinales. Aber was sollen solche Zahlenspiele! Wir geben unser Bestes, um möglichst viele IMPs und VPs zu holen. Denn auch die Platzierung wird einen Einfluss auf die weiteren Partien haben.

Morgen sind die letzten beiden Matches der Vorrunde gegen Barbados und USA 2. Noch ist nichts sicher und jeder IMP und VP kann uns in eine bessere oder schlechtere Ausgangslage versetzen. Deswegen bleiben wir weiter wach und aufmerksam.

Übrigens, zu meinen Eingangsgedanken noch etwas Mutmachendes:
Beim Frühstück stibitzen sich kleine Vögel auch gerne mal den einen oder anderen Krümel. Eine Gattung erfreut mich an jeden Morgen, denn sie sehen ein bisschen aus wie Spatzen. Nur, dass der liebe Gott als sie noch klein und dicklich waren, wie unsere Spatzen oftmals erscheinen, sie einfach in die Länge gezogen hat. Sprich sie sind jetzt lang und schlank (könnte er auch mal mit mir machen, dann wäre ich ein langer und schlanker Spatz 😊). In jedem Fall klingt manchmal ihr Piepsen für mich wie das Miauen einer Katze… Als würden sie Katzensprache beherrschen. Ist das vielleicht der erste Schritt die Gräben zwischen Vögeln und Katzen zu überwinden? Die Evolution wird es zeigen.

Mit diesem schönen Gedanken werde wir alle wohlig einschlafen. Ich wünsche euch eine gute Nacht und bis morgen.
Liebe Grüße, Björn

Liebe Bridge-Community,

heute möchte ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern:
Dreimal am Tag kommt es zu intensiven Vorbereitungen auf die jeweiligen Matches. Die deutsche Mixed-Nationalmannschaft hat dafür eine mehrminütige, durchgestylte Choreographie des gegenseitigen Pushens und Motivierens. Diese ausgeklügelte Performance endet dann in einem Abklatschen. Für alle bisherigen und zukünftigen Team-Captains ein Rat von mir: beim Abklatschen nicht wie beim Anstoßen in die Augen des Gegenübers schauen. Wenn das nämlich beide gleichzeitig tun, kann es beim Abklatschen nicht ganz rund laufen. Ich wurde beim ersten Mal knapp geschlagen.

Das bringt mich direkt zum ersten Kampf des Tages gegen China. Mit 9.69 - 10.31 VP (29 - 30 IMP) wurden wir knapp geschlagen. (Na gut, meine Überleitungen waren auch schon mal besser) Zur Halbzeit stand es 5 – 23 gegen uns. Durch zwei an einem Tisch von uns gewonnene 3NT Kontrakte, die am anderen Tisch von uns geschlagen wurden, konnten wir diesen Kampf aber dann doch noch nahezu ausgeglichen gestalten. Das Ziel, China weiter auf Abstand zu halten, wurde somit erreicht.

Auch der zweite Kampf ging knapp aus. Diesmal mit 3 IMPs zu unseren Gunsten. Die Belgier sind absolute TOP10 Kandidaten. Daher sind wir sehr zufrieden mit dem 10.91 - 9.09 VP (29 - 26 IMP) Sieg.

Im letzten Kampf hieß es auch nach den anstrengenden zwei Kämpfen aufmerksam zu bleiben. Gegen Ägypten gingen wir zwar als Favorit in den Kampf, doch bekanntlich muss das ja nicht zwingend einen Sieg bedeuten. Und so lagen wir nach 10 Boards auch mit 21:31 hinten, ehe wir in den letzten 6 Boards noch 31 IMPs gewinnen konnten. Mit 16.26 – 3.74 VPs ging der Kampf an uns.

Dank der gut 36 VPs vom heutigen Tage liegen wir aktuell weiter auf Platz 1 vor Italien und Frankreich. Der Vorsprung auf Platz 9 beträgt 28 VPs.
Morgen ist der vorletzte Tag der Vorrunde und der letzte an dem gegen 3 Teams gespielt wird. Übermorgen sind es mit Barbados und USA 2 noch zwei Kämpfe. Morgen also noch gegen Tunesien, USA1 (auf BBO) und Dänemark.

Heute Abend saß ich in der Lobby des Hotels und wartete auf das Team, da wir zusammen Abendessen wollten. Ich war wie meistens viel zu früh und neben mir nahm eine Dame Platz. Wir kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass es die Präsidentin des Bridgeverbands von Barbados war. Interessiert fragte ich, wie viele Mitglieder sie denn im Verband hätten. Darauf erschien ein breites Grinsen in ihrem Gesicht und sie antwortete voller Stolz: „35!“ Nun wusste ich ja, dass im Mixed-Wettbewerb Barbados sich qualifiziert hatte (5 Personen im Team laut Meldeliste). Zudem hatten am Morgen unsere Damen gegen Barbados hoch gewonnen. Also gibt es auch ein Damen Team von Barbados. In diesem Team sind weitere 5 Spielerinnen inkl. der Präsidentin gemeldet. Ich fand es fantastisch, dass Barbados sich für diese Meisterschaften qualifiziert hatte und fast 30% ihrer Mitglieder hier teilnehmen. Irgendwie hat es was vom olympischen Gedanken.
Begeistert von meiner Prozentrechnung teilte ich diese selbige mit der Dame. Darauf sagte sie, dass es noch viel besser sei. Vom 31. Juli bis 7. August fanden die Junioren-Team-Weltmeisterschaften in den Niederlanden statt. Und jetzt dürfte ihr alle mal raten, wer ein Juniorenteam mit 4 Spielern entsendet hat.
Es gibt Geschichten, die kann man sich nicht ausdenken.

Liebe Roglyn Hinds, das war ein tolles 10 Minuten Gespräch mit Dir. Ein Gespräch, das ich nie vergessen werde. Vielen Dank! Dir und natürlich Euch wünsche ich allen eine gute Nacht und bis morgen.

Liebe Grüße, Björn

Liebe Bridge-Community,

vermeintlich leichte Gegner sind eben nur vermeintlich leichte Gegner. Gerade in diesen Momenten fällt es vielleicht schwer, die Aufmerksamkeit an den Tag zu legen, die diese Kämpfe benötigen. Denn nur, weil die jeweilige Nation vielleicht in der Weltrangliste oder in der Tabelle weiter hinten zu finden sind, heißt es nicht, dass sie nicht trotzdem auch ihre Stärken haben und das Spiel beherrschen. Beispiele gibt es bei dieser Bridge-WM schon so einige. Und sogar Jogi Löw und Hansi Flick können ein Lied davon singen. Im Gegensatz zu diesen beiden Herren habe ich aber sechs Gründe, warum das so nicht in dieser Form passiert:

Anne, Dany, Helmut, Marie, Michael, Paul

Nicht, dass wir nicht auch verlieren könnten, doch die Aufmerksamkeit und Wachheit ist da. Kein Gegner wird auf die leichte Schulter genommen. Das spüre ich jeden Morgen, wenn ich mit den ersten 4 Spielern frühstücke und später mit den 2 Spielern für die zweite Runde. Danke Team, das ist echt eine Freude.

Für meine geliebten Daheimgebliebenen: ICH MACH NOCH WAS ANDERES AUSSER ZU ESSEN! Beispielsweise komme ich durch die Wege hier am Tag auf meine 10.000 Schritte. Also fast immer…. Zumindest meistens,,, Also im Allgemeinen halt… Ihr wisst schon😊

So war ich auch heute früh der Erste am Spielort, um das Team für den ersten Kampf gegen Singapur in Empfang zu nehmen. Helmut-Dany und Paul-Marie waren im Einsatz und konnten ein klares 16.58 - 3.42 VP (46 - 17 IMP) erzielen. 2 Boards vor Schluss stand es knapp 22:17 für uns, doch das Team blieb wach bis zum Schluss und holte auf den letzten Metern noch die wichtigen 24 IMPs.

Das jeder VP wichtig ist, egal gegen welchen Gegner, zeigte auch der zweite Kampf, den Dany-Helmut und Anne-Gro spielten. Der hohe Sieg mit 18.87 - 1.13 VP (55 - 8 IMP) gegen die Vereinigte Arabische Emirate bedeutete Platz 1 nach 14 Runden. Davon kann man sich noch keinen Blumentopf kaufen und trotzdem ist es eben der Lohn für 224 harte Boards.

Der letzte Kampf des Tages gegen Canada spielte die dritte Kombination aus unseren Paaren. Das dürft ihr jetzt aber leicht „berechnen“ können. Auch in dieser Kombi wussten wir mit 19.52 - 0.48 VP (60- 6 IMP) zu überzeugen. Das war ein sehr guter Tag! Der Abstand zu Platz 1 sind 0 VPs, zu Platz 9 sind es 30. So darf es bleiben.

Morgen Vormittag heißt es mit China einen Viertelfinalkandidaten auf Abstand zu halten. Und danach bleiben wir auch bei den Spielen gegen Belgien und Ägypten wach und aufmerksam. Leider ist kein Kampf auf BBO zu sehen.

Ich bleibe jetzt allerdings nicht mehr wach und wünsche Euch allen eine gute Nacht!
Liebe Grüße, Björn

Das war eine tolle Vorstellung, Gratulation 🎉 an das Team und den Kapitän, weiter so !

Liebe Bridge-Community,

wir Bridger wissen am aller Besten, dass unser Hirn manchmal komische Sachen mit uns macht. Also zumindest beim Partner 😊.

Seitdem ich in Marrakesch angekommen bin, habe ich einen Ohrwurm im Kopf: „Brennend heißer Wüstensand“. Es handelt sich aber nicht um ein Lied von Freddy Quinn. Es ist noch nicht mal ein Lied. Es ist ein dämlicher alter Witz, den meines Erachtens Klaus Reps mir mehrfach vor über 30 Jahren erzählt hat. Es ging irgendwie weiter mit „links nen Kaktus, rechts nen Kaktus“ und hatte eine eher weniger geistreiche Pointe über das Trinkverhalten bestimmter Landesbürger. Wenn Du, lieber Rops das liest, dann gib doch mal kurz durch, ob Du wirklich der Auslöser meines „Ohrwurms“ bist. In jeden Fall höre ich Deine Stimme und Ich weiß sogar noch wer zwischen den Kakteen saß.

Brennend heiß waren auch die Kämpfe des heutigen Tages. Nicht nur, dass es gegen direkte Konkurrenten um einen der ersten 8. Plätze ging, sondern weil man sich auch leicht die Finger verbrennen konnte.
Im ersten Kampf erging es dem polnischen Team diesbzgl. nicht so gut gegen uns. Mit einer starken Morgenrunde in der Besetzung Dany-Helmut und Marie-Paul konnten wir klar mit 17.97 - 2.03 VP (63 - 24 IMP) gewinnen. Die richtigen Schlemms wurden gereizt, die falschen gelassen. Ja, ich glaubte als Captain jetzt endlich den gestern beschworenen Lauf herbei gerufen zu haben.

Allerdings habe ich ihn nicht festgehalten. Wie doof von mir! Denn der nächste Kampf ging fast ebenso deutlich mit 3.12 - 16.88 VP (17 - 48 IMP) gegen starke Rumänen verloren. Und ihr dürft raten... natürlich haben wieder die Schlemms dazu beigetragen. Da ich die gleichen Spieler wie am Morgen aufgestellt hatte, muss es logischerweise ja an meinem nicht festhalten gelegen haben.

Im dritten Kampf gegen Australien war es lange ein knappes Spiel. Nach 8 Boards stand es 9:8 für uns. Dies war übrigens auch die Halbzeit der gesamten Vorrunde. Von insgesamt 23 Matches hatten wir also 11 ganze und einen halben zu diesem Zeitpunkt gespielt. Dann drehte Team Deutschland aber so richtig auf. In den letzten 8 Boards wurden in der Besetzung Anne-Gro und Marie-Paul noch fast 40 IMPs geholt. Der Kampf endete somit 18.09 - 1.91 VP (48 - 8 IMP). Was für eine Moral nach dem Kampf gegen Rumänien. Ich bin so stolz auf das Team!!!

Mit ziemlich exakt 39 VPs gegen direkte Konkurrenten war es ein guter Tag. Schnell geht das auch mal anders herum aus und dann hat man nur 20 auf dem Konto. Zur Halbzeit stehen wir mit knapp 149 VPs auf Platz 5. Bis Platz 1 sind es gut 9 VPs, auf Platz 9 ein Vorsprung von 18 VPs. Es liegt also noch einiges vor uns und alles ist offen. Was aber sicher bleibt:

„Brennend heißes Marrakesch. Links nen Gegner, rechts nen Gegner…“

Im morgigen Falle sind es Singapur, Vereinigte Arabische Emirate und Canada. Auch diesmal wieder kein Kampf davon in BBO.
Schlaft alle schön und bis morgen. Liebe Grüße, Björn

Liebe Bridge-Community,

Board 7 des gestrigen Matchs gegen Taiwan musste minimal geändert werden. Es hätte an beiden Tischen -650 heißen sollen. Was uns immerhin einen IMP brachte. Man weiß ja nicht wofür es gut ist. Das Lustige daran war nur, dass zwar die Score korrigiert wurde, aber das Resultat trotzdem in Board 7 einen IMP für Taiwan anzeigte. Dies ist mittlerweile korrigiert, aber interessant dass es überhaupt geht.

Apropos 1 IMP: Heute starteten wir mit Indien. Nach 15 von 16 Boards stand es 27:1 für uns und ich war mir schon sicher, dass die Eingangsgeschichte eine super Überleitung zum Indien-Kampf werden würde. In Board 16 gingen noch 2 IMPs raus, so dass unser Quartett (Dany-Helmut, Marie-Paul) einen starken Sieg mit 15.74 - 4.26 VP holten. Aber wer lässt sich von 2 IMPs schon vorschreiben, wie die Einleitung zum Text auszusehen hat. Ich jedenfalls nicht.

Im zweiten Match ging es gegen Argentinien. Die Südamerikaner waren sicherlich über ihre deutliche Niederlage am Morgen gegen Singapur enttäuscht. Wenn ich jetzt vom Fußball aufs Bridge schließen würden, dann haben sie sich bestimmt gegen uns viel vorgenommen. Leider wurden sie da auch an der einen oder anderen Stelle durch uns unterstützt, so dass der Kampf mit 6.48 - 13.52 VP (29 - 42 IMP) verloren ging.

Auch im dritten Match, gegen das sehr gut platzierten Team aus Kolumbien, konnten wir nicht unser volles Potential an IMPs ausschöpfen, so dass der Kampf knapp mit 9.39 - 10.61 VP (40 - 42 IMP) gegen uns endete.

Insgesamt kamen wir heute knapp über den Schnitt von 30 VPs. Zugegebenermaßen scheint sich bisher herauszukristallisieren, dass Fehler von uns teuer sind und knappe Entscheidungen vor allem im Schlemmbereich eher zu unseren Ungunsten verlaufen. Und ich möchte mich da auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber „Lauf“ ist ja wohl ganz klar Captain Sache. Und eigentlich ist es auch genau das, was ich am besten im Bridge kann.

Also sorry liebes Team, ich werde da bestimmt noch ne Schippe zulegen. Seid unbesorgt! Und gleich morgen leg ich mit eurer Unterstützung weiter los, denn mit dem 7. (Polen), dem 4. (Rumänien) und dem 10. (Australien) warten direkte Konkurrenten um den Viertelfinaleinzug auf uns.

Und auf Eure Unterstützung, liebe Bridge- und Nicht-Bridge-Community zähle ich auch. Selbst wenn ihr uns auf BBO auch morgen nicht live sehen werdet… eure Daumen bleiben gedrückt!

Allen eine gute Nacht und bis zum morgigen Artikel. Sofern ich mich nicht morgen Abend auf die Suche nach meinem Lauf noch länger aufhalten muss 😊

Liebe Grüße, Björn

Wann spielen die DBV-Teams im BBO Vugraph?